Die Schutzheiligen der Pfarrei

 
  Hl. Johannes der TäuferHl. Johannes der Täufer

So wurde er von Synoptiker sowie Josephus Flavius geheißen. Johannes war Sohn des Priesters Zacharias und seiner Ehefrau Elisabeth, die auch aus der Priesterfamilie stammte. Er wurde von einem Engel angesagt. Johannes wurde trotz hohem Alter seiner Eltern empfangen. Dagegen wurde er im Mutterschoß im Augenblick, als seine Mutter von der Muttergottes besucht wurde, geheiligt. Darüber erzählt uns ziemlich ausführlich Evangelist Lukas (1, 5-80). Wir wissen auch von ihm, dass Johannes in Ain-Karim (ein Städtchen im Judeagebirge 7,5 Kilometer westlich von Jerosolima) geboren wurde. Es geschah ein halbes Jahr vor Geburt Jesu. Sehr früh (vielleicht noch als Kind) begab er sich in die Wüste von Judea. Traf er sich mit den dort in der Nähe ansässigen Essener und ihrer Gemeinde in Kumran? Obwohl in der Lehre einige Hinweise auftreten, und die persönliche Kontakte wären nicht ausgeschlossen, es besteht wenig Wahrscheinlichkeit dafür, dass Johannes einer Kumrangemeinde angehörte. Sein Name tritt in keinen bisher untersuchten Schriften von Kumran auf. Im 15. Jahr der Herrschaft des Kaisers Tyberius (Lukasevangelium 3, 1), also um die Jahreswende 28./29. hörte Johannes ein Gottrufen, das ihn verpflichtete das ankommende Gottes Königreich zu kündigen und Bußtaufe zu erteilen (Mk 1, 4 und Parallelplätze stellen). Er tat es an verschiedenen Orten: in der Öde (Marcusevangelium 1, 3); Matthäusevangelium 3, 1), am Jordan (Markusevangelium 1,5 usw.), in Bethanien (J 1, 28), später in Ainon in der Nähe von Salim (J 3, 23). Die Evangelisten fassen seine Bußpredigten (Matthäausevangelium 3,7-10; Lukasevangelium 3, 7-14) sowie seine Bezeugung über Messias zusammen (J 1, 20-34 usw.). Es wurde auch über den Erfolg seiner Vorhersagen (Markusevangelium 1, 5; Matthäusevangelium 3, 5 usw.) und den gewonnenen Schülern erzählt (Markusevangelium 2, 18 und die Paralleltexte). Endlich erschien vor ihm der Messias, den Johannes nicht taufen wollte (Matthäusevangelium 3, 13-17 usw.) und er konnte ihn dank der Gottes Offenbarung dem Volk als Gotteslamm zeigen (Marcusevangelium 1, 9 nn?; Johannesevangelium 1, 31-34 usw.). Als Jesus Christus immer mehr und mehr Anhänger zu gewinnen begann (auch inmitten der bisherigen Schüller von Johannes), erweckte es bei den Übrigen Verwunderung und Vorbehalten. Dann erinnerte Johannes ihnen, dass er nicht derjenige sei, der kommen sollte und nicht an ihn das Volk sich wenden soll (Johannesevangelium 3, 26-30). Johannes wurde als ein Prophet anerkennt, aber Jesus Christus feststellte, dass er mehr bedeutend als einer von den Propheten sei (Matthäusevangelium 11, 9 n: Lukasevangelium 7, 26 n), Seine unvergleichliche Würde läßt sich darauf zurückzuführen, dass er ein Bote Jesu Christi ist. Dagegen sein persönliches Heiligtum findet seinen natürlichen Grund in der Kraft seines Charakters, dank dessem er keinesfalls ein vom Wind gewiegtes Schilf war. Diese Umbeugseimkeit zeigte sich am deutlichsten am Ende seines Lebens. Der Heilige ertrug die Mühe der Festungshaft in Macheront dafür, dass er vor Herodes Antipas sich nicht beugte, dem er seine blutschänderische Ehe vorhielt, (Markusevangelium 6, 17 n und parallelisch), wobei er aus der Haft noch die Schüller mit einer Frage an Herrn schickte (Matthäusevangelium 11, 2-6). Er wurde auf Wunsch Salome, der Tochter der Königin Herodiade, enthauptet (Markusevangelium 6, 19-28), als er noch nicht 40 Jahre alt war. Die Schüller nahmen seine Leiche mit und trugen sie zu Grabe in einem Ort, der später als Sebasta in Samarien genannt wurde. Wahrscheinlich zerstreuten sich diese Schüller bald, wenn sie in der Apostolgeschichte als in Efez wohnhafte Gemeinschaft erwähnt sind, und der Evangelist eine Polemik mit ihnen später führte. Als Johannes das höhste Lob von Jesus Christus erreichte, wurde er der erste allgemein anerkannte Heilige geworden und in ganzer Kirche geehret. Um sich an ihn zu erinnern, wurden viele Gedenktage festgesetzt. Davon wurden in der katholischen Kirche zwei Daten: am 24. Juni als besonderer Gedenktag dies natalis (das heißt: der Geburts- nicht Todestag) und am 29. September um seine Enthauptung zu gedenken, festgesetzt. Der letzte wurde jetzt zur Ehre seines Martyrium als in Passione genannt.

Die Attribute: Lämmchen, weil der Heilige Jesus Christus zeigend sagte: "Da ist Gotteslamm"; ein Kopf auf größer Schüssel; das Kreuz.

         In der polnischen Volkstradition galt der Vorabend des Gedenktages hl. Johannes des Täufers als eine Nacht der besonderen Einwirkungen übernatürlicher Kräfte. Die Kräuter, die in dieser Zeit gesammelt wurden, hatten die heilende Kraft und schützten vor der Zauberei. Man glaubte, dass die Hexen während dieser Nacht die magische Praktiken vollbringen, die ihnen die Wirksamkeit ihrer Tätigkeit versichern: sie sammeln die Kräuter, den Staub vom Scheideweg; sie gehen die Felder herum, um den Kühen Milch zu entziehen usw. Am Abend, ähnlich wie zu Pfingsten, wurden die Johannisfeuer angebrannt. Hl. Johannes der Täufer war auch für den Wasserschutzheiligen gehalten. Allgemein meinte man, dass man erst nach dem 24. Juni, dem Gedenktag des hl. Johannes, in den Flüssen ohne des Gesundheitschaden baden kann. Am Vortag des Johannistages wurden die Brunnen gereinigt, dann wurde das am Tag der hl. Agathas geweihte Salz hineingeworfen, um das Wasser rein zu halten. Man glaubte auch, dass die Beeren erst von hl. Johannes reif werden. In den Westbeskiden, besonders in Zywiec-Beskiden, steckten die Hausfrauen am Vortag vorm Johannistag in ihre Beete die grünen Ästchen, um gute Ernte sich zu versichern. Im gesamten Polen glaubte man, dass das Farnkraut während der Johannisnacht aufblüht. Wer seine Blume findet, erwirbt das Reichtum und den Ruhm, aber es kann nur von einem ungewöhnlich mutigen Mensch vollgebracht werden, den keine die Blume überwachende böse Mächte erschrecken. In Orawa (ein Land in Karpaten) wurde am Johannistag ein Hirtenfest gefeiert. Im Dorf Orawka fand damals der Hirten-Ablaß statt. Die kleinen Hirten wurden von den Landwirten an diesem Tag mit Kuchen, Bonbons und anderen Lebensmittel beschenkt. In die Schutzhütten, wo die Schafe geweidet wurden, kamen die Gäste - die Familien der Berghirten, die Besitzer der Schafe. Sie brachten mit sich eine reichliche Bewirtung, sie führten die Musikanten mit. Auf der Bergweide fand die gemeinsame Belustigung statt. Jetzt am Johannistag wird in Orawa eine an die alten Hirtenfeststraditionen anknüpfende Schauspielart organisiert.

Eine Abbildung von Hl. Johannes dem Täufer tritt in Wappen folgender polnischen Städten auf: Nowe Miasto, Nysa; ein Kopf des hl. Johannes des Täufers: Bielsk Podlaski, Brzozow neben Przemysl, Ceglow neben Minsk Mazowiecki, Dobczyce neben Krakow, Glowno, Janowo Mazowieckie, Kiszkowo neben Gniezno, Koszalin, Lasin neben Grudziadz, Myslowice, Pisz, Proszowice, Radziejow, Skalbmierz, Skaryszewy, Wiazow, Zduny.







Hl. Johannes der EvangelistHl. Johannes der Evangelist

Der Fischerberuf, der von Johannes nachgegangen wurde, brachte ihn an zwei andere Apostel: Petrus und Andreas näher (Lukasevangelium 5, 10; Johannesevangelium 21, 2). Fast gleichzeitig mit ihnen wurde Johannes von Jesus Christus als sein Jünger berufen (Markusevangelium 1, 19 n) und er nahm an seiner Seite einen bevorzugten Platz ein. Über diese Bevorrechtung spricht er selbst etwas mehr (Johannesevangelium 13, 23 nn; 18, 15; 20, 2-10; 21, 20-23). Außerdem erfahren wir von ihm, dass er vor dem Beitritt zu Christus ein Täuferjünger war, und dass er Jesus von seinem vorhergehenden Lehrer kennen gelernt hatte (1, 39 n). Aber die rühmlichsten Kenntnisse werden aus der Mitteilung über das letzte Abendmahl und der Beschreibung des Heiland-Sterbens am Kreuz geschöpft. In diesen dramatischer Spannung vollen Fragmenten erscheint Johannes als der Vertraute der intimsten Sachen und als Adoptivsohn und Beschützer der Mutter Jesu (13, 21 nn; 19, 25-27). Er würde in dieser Weise prädestiniert als der Veranstalter und als Muster der zwei christischsten Kulte: des Jesus-Christus-Allerheigstes-Herz-Gottesdienstes und der Sohnes-Maria-Verehrung. Johannes ist auch in dem Auferstehung verkündenden Evangelium anwesend (20, 1 nn), worüber er auf die ungewöhnlich diskrete Weise erzählt. Als erster erkennt er den auferstandenen Christ am See Genezareth und er zeigt Petrus auf Ihn. Damals Jesus Christus sagt ihnen ihre Zukunft voraus (21, 22). Auch mit Petrus, dem er immer den Vorrang einräumt, wird er mehrmalig in der Apostolgeschichte erwähnt: an dem Paralitikersgesundmachen (3, 1-11), vor dem Sanhedrin (4, 13-19), an der Arbeit in Samaria (8, 14). Sie beide wurden von Paulus erwäht, als er seinen Aufenthalt in Jerusalem (Gal 2, 9) um 50 sich erinnert. Es ist schwer zu sagen, wann der Evangelist Jerusalem verlassen hatte. Der Aufenthalt Johannes in Efez, der nach der Tätigkeit Paulus in dieser Stadt stattgefunden hatte, wurde bei den frühen Kirchenschriftsteller gut bezeugt. Frühe Tradition stellte die Apokalypse-Autorschaft von Johannes fest und sie übereinstimmend mit einer eingerückten Erwähnung behauptete, dass er auf die Vertreibung verschickt worden war. Er hat sie auf der Patmosinsel verbracht, von dort ist er nach Efez zurückgekommen, wo er die letzten Tage seines Lebens verbrachte. Dort, nach diesem vergebens beanstandeten Zeugniss, entstand das vierte Evangelium und drei Johannesbriefe, in den Bibelkanon einbegriffen wurden. Johannes der Evangelist enthüllt seine reiche und durchgeistigte Persönlichkeit, wenn wir die ihm durch frühe und dauerhafte Tradition zugeschriebene Schriften lesen, die früher erwähnt wurden. In diesen allen Schriften ist er sowie ein Prophet, als ein Theologe und ein Mystiker, wobei seine Theologie eher einen intuitiven, nicht dialektischen Charakter hat. Es bedeutet aber nicht, dass die Symbolik, die Auffassungen, die Abfassung der Christus-Lehre keine Probleme darstellten, die teilweise geöffnet bleiben und die ein Diskussionsthema sind. Man lässt sie den Spezialisten, wir fügen noch hinzu, dass über das Todesdatum auch hier diskutiert wird. Es überwiegt die Überzeugung, dass es am Anfang der Herrschaft Kaisers Trajan folgte (98-117). Diese Chronologie sagte besser nicht nur beständigter Tradition zu, aber auch die Angaben, die von der österreichischen Expedition in der Gegend von Efez ermittelt wurden. Auch dort befinden sich die ersten Spuren der Ehre, die dem Evangelist gewidmet wurde. Sie ergriff anfangs den christlichen Osten. Nach Westen wurde sie am Anfang des Mittelalters unter dem byzantinischen Einfluß übertragen. An das am 27. Dezember oder zwischen von Christigeburt und der Beschneidung des Christus begehenden Fest (aber auch in anderen Daten) wurde in Rom das Einweihungsandenken der Kirche vor dem Latium-Tor angeschlossen (am 6. Mai). Dieses Andenken wurde (um 780) mit der Legende über das Martyrium, das der Evangelist dem Historiker Tertulian gemäß in Rom erlitten hatte, vereinigt. Diese Erinnerung wurde im letzten liturgischen Kalender übergangen (1969). Zuletzt fügen wir hinzu, dass hl. Johannes im Mittelalter als der Schutzheilige aller Schreiber, auch den Kopisten, den Weinbauern und diesen, die das Kerzensgießen ausübten, verehrt worden war. Gedenktag des hl. Johannes erteilte Segen des Weines knüpft an die späte Legende über die vermeintliche Vergiftungsprobe des Apostels an. Endlich bemerken wir, dass viele apokryphe Schriften mit dem Namen des Evangelisten verbunden sind.

Die Attribute: der Kelch mit der Schlange; der Ölkessel; der Adler - das Symbol des hl. Johannes des Evangelist - der erhabenste von allen Evangelisten.

            In der polnischen Volkstradition wurde dieses Fest vor allem in Ostbeskiden und Umgebung gefeiert, als Ergebnis der Nachbarschaft mit der orthodoxen und griechisch-katholischen Bevölkerung. In der Ostkirche wird dieser Tag festlicher als in der Westkirche gefeiert. An diesem Tag geweihter Wein wurde getrunken, um ganzes Jahr keinen Durst zu haben, um die Gesundheit zu erhalten und um sich vor der Vergiftung zu entgehen. Auch in diesem Ziel in einigen Dörfer wurden einige Tropfen dieses Weines zum Trinkwasser des Viehes und der Haustiere zugegeben. Gedenktag des hl. Johannes gingen aus dem Haus auch die Diener, die zum nächsten Jahr nicht bleiben wollten oder den ihr Dienst gekündigt wurde, fort. Die Hausbewohner passten auf, dass der herausgehende Diener bei dem Türschließen mit dem Fuß sie nicht zustößt. Damals der Hausherr bekäme ganzes Jahr niemanden zum Dienst auch keinen Feldlohnarbeiter.

Hl. Johannes der Evangelist kommt im Wappen einer polnischen Stadt Zalewo in der Nähe von Olsztyn vor.

Quellenangabe: Der Text wurde: Twoje imiê, Kraków 1995; U. Janicka-Krzywda, Patron-atrybut-symbol, Poznañ 1993.

 
     
 

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